Ein Kommentar zum Ende der muslimischen Seelsorge in den Bundesasylzentren

Vom 1. Juli 2016 bis 30. Juni 2017 wurde im Testbetrieb Zürich ein Pilotprojekt für eine muslimische Seelsorge in den Bundesasylzentren durchgeführt und vom Schweizerischen Zentrum für Islam und Gesellschaft (SZIG) an der Universität Freiburg begleitend evaluiert.
Die Evaluation kommt zu dem Ergebnis, dass die muslimische Seelsorge einen klaren Mehrwert für die Asylsuchenden, das Asylzentrum sowie die Schweizer Gesellschaft mit sich bringt: «Die Seelsorger/innen übernehmen für die Gesuchsteller/innen eine Brückenfunktion zwischen Herkunftskultur und Schweizer Gesellschaft, indem sie ihnen helfen, mögliche Vorurteile und Missverständnisse zu korrigieren und indem sie einen mit einem säkularen Staat und einer pluralistischen Gesellschaft kompatiblen Islam vertreten. Die enge interreligiöse Zusammenarbeit mit den christlichen Seelsorgern beugt zudem religiös aufgeladenen Konflikten unter Gesuchstellern/innen vor und gibt friedensfördernde Impulse.» Das Fazit fällt also durchwegs positiv aus. Dennoch wird das Projekt nicht weitergeführt.

Stellungnahme
Evaluation des SZIG