Sukkot ist das jüdische Fest der Laubhütten. Der Name Sukkot kommt vom hebräischen Wort «Sukka» (סֻכָּה), was so viel wie Laubhütte bedeutet. Das Fest findet je nach Mondkalender im September oder Oktober statt. Es beginnt am jüdischen Datum des 15. Tischri und dauert in Israel sieben Tage und acht Tage ausserhalb Israels. Nahtlos verbunden mit Sukkot sind zwei weitere Feste: Shmini Azeret, der Achte Tag der Versammlung wird am siebten Tag von Sukkot gefeiert und Simchat Tora, das Tora-freudenfest am achten und letzten Festtag. In Israel werden diese beiden Feste am siebten Tag gefeiert.

Sukkot findet immer 15 Tage nach Rosch ha Schana und fünf Tage nach Iom Kippur, dem jüdischen Versöhnungstag statt.

Dieses Jahr findet Sukkot zwischen dem 9. und dem 16. Oktober 2022 statt.

An Sukkot erinnert man sich an die Flucht des jüdischen Volkes aus Ägypten und es hat gleichzeitig den Charakter eines Erntedankfestes.

Das Spezielle an Sukkot ist, dass Familien oder Hausgemeinschaften eine eigene Laubhütte bauen, sei es aus Holz, Planen, Strohmatten und traditionell verstanden mit einer Art Palmwedel als Dach. Dabei ist wichtig, dass die Sukka unter freiem Himmel steht, so dass ein Stück des Himmels durch das Dach der Laubhütte sichtbar bleibt. Die Sukka symbolisiert die temporären Unterkünfte, welche die Juden während ihres Auszugs aus Ägypten bewohnten, bis sie nach langer Wanderschaft im heutigen Israel ankamen. Während der gesamten Festdauer isst man in der Sukka und einige schlafen auch dort.

Am ersten, zweiten, siebten und achten Abend des Fests (in Israel nur am ersten und siebten Abend) zünden die Mädchen und Frauen zwei Kerzen an, anschliessend essen alle Familienmitglieder eine reife Frucht und man spricht einen Dankessegen auf die Ernte.

Nicht zu vergessen ist der Brauch des Bindens eines Feststrausses, der vier verschiedene Pflanzen enthält. Dieser symbolisiert die Diversität des jüdischen Volkes. Neben dem Etrog, einer Zitrusfrucht, die gut riecht und schmeckt und dem Lulav, dem Zweig einer Dattelpalme, gehören Hadassim, Myrtenzweige und Arawot, Weidenzweige in den Strauss.

Der Strauss zeigt auf, dass Sukkot ein Fest der Familie und der Gemeinschaft ist. Er wird von gläubigen Juden in einem besonderen Ritual in alle Himmelsrichtungen geschwungen. Spezielle Gerichte gibt es an Sukkot keine, Früchte und Gemüse passen dennoch gut zur Jahreszeit und zum Thema der Ernte. Das Einladen von Gästen hat eine lange Tradition, so dass unter anderen auch Menschen, die sich keine Sukka leisten können, in einer solchen speisen können. Das gemütliche Beisammensein in der Sukka zusammen mit lieben Leuten und einem warmen Schmaus, machen Sukkot zu einem sinnlichen und bleibenden Erlebnis im jüdischen Festkalender.

Nadine Sharon – ZIID Zürcher Institut für interreligiösen Dialog