
Maria als Brückenbauerin zwischen Islam und Christentum?
19:30 - 21:00
Den Zugangslink zur Veranstaltung erhalten Sie am 16.09.2025 per E-Mail.
Maria im Koran: Prophetin, Jungfrau, Mutter
Maria ist die einzige Frau, die im Koran mit Namen genannt wird. Nach Mose, Abraham und Noah ist Maria die am häufigsten namentlich erwähnte Person im Koran. Sie wird häufiger genannt als Muhammad und Jesus. Eine ganze Sure trägt ihren Namen. Und die koranischen Schilderungen ihrer Figur sind durchgehend anerkennend und bewundernd. Auch die Geschichte des Islams ist voll von Beispielen der positiven Wahrnehmung von Maria. Bis heute gibt es im Mittleren Osten eine gemeinsame Wertschätzung von Christen und Muslimen für diese Figur.
Von daher läge es nahe, Maria als Brückenfigur für das Gespräch von Muslim:innen und Christ:innen stark zu machen. Doch leider war die Figur Mariens auch immer wieder in Konflikte zwischen beiden Religionen verwickelt. Durch die Auseinandersetzung über sie wurde mehrfach das wechselseitige Misstrauen und Unverständnis zwischen Christen und Muslimen ausgetragen. Maria wurde gar zur Protagonistin imperialer Politik und zu einer Art Kriegsgöttin. Würde man rein historisch auf die Marienverehrung schauen, kann man genauso schöne Zeichen der Verbundenheit zwischen Muslimen und Christen finden wie auch Zeichen ihrer Entfremdung und Feindschaft. Man findet Anrührendes und Faszinierendes ebenso wie Skurriles und Abstossendes.
Wir wollen uns an dem gemeinsamen Abend auf die historische Spurensuche machen und diesen beiden Strängen im Blick auf den Koran nachgehen. Dabei werden wir einige unerwartete Entdeckungen machen, die es uns erlauben, einen neuen Zugang zu Maryam zu gewinnen und sie tatsächlich als verbindende Gestalt beider Religionen zu erkennen.
Referent: Prof. Dr. Klaus von Stosch
Buchhinweis: Prophetin – Jungfrau – Mutter. Maria im Koran von Muna Tatari und Klaus von Stosch
Programmkonzeption: Lejla Delic