Wir möchten ein Experiment starten: Muslim Futurism – muslimischer Futurismus – versucht, sich eine utopische Zukunft vorzustellen. Frei von dominanzkulturellen Vorstellungen, was «der Islam» ist oder zu sein hat und frei von den Realitäten des antimuslimischen und antischwarzen Rassismus, Orientalismus, Queerfeindlichkeit, Sexismus, Ableismus, Nationalismus und allem was damit einhergeht. Inspiriert von und aufbauend auf Afrofuturismus möchten wir Gespräche führen, die sich auf fünf Themen konzentrieren: Identität, Gemeinschaft, Vorstellungskraft, Widerstand und Freiheit.
Spätestens mit Quentin Tarantino’s Film «Inglourious Basterds» wurde der Topos jüdische Rache in den Mainstream katapultiert. Tarantino durchbrach damit das bestehende Narrativ des passiven jüdischen Opfers, welches Diskriminierung und Schikane seit Jahrhunderten über sich ergehen liess. Rachekunst als Gegenwartsbewältigung? Wieso nicht, sagt der deutsche Lyriker und Publizist Max Czollek in seinem Buch «Desintegriert euch!» und zelebriert damit den (fiktiven) Akt der jüdischen Rache als zwar irritierenden, aber durchaus legitimen Schritt zur Selbstermächtigung.